Wir sind die drei besten Freunde, die man sich nur wünschen kann :) in Tschechien
- B&M
- 11. Juli 2019
- 4 Min. Lesezeit
11.07.2019: Soooooo, es ist mal wieder soweit. Zeit für einen nächsten Blogartikel. Schließlich sind wir schon in einem neuen Land angekommen. Bis vor einer Woche waren wir ja zu viert mit F.(w), F.(m), Benno und Marie. F. (w) hat uns leider nur 5 Tage begleitet, aber das war auch schon echt cool. Wir waren im Elb-Sandsteingebirge unterwegs und insgesamt war die Gruppendynamik zu viert auch nochmals spannender, da mehr Abstimmung nötig war. Wir haben mittels Befindlichkeits-Austausch aber einen guten Weg gefunden, alle mit ins Boot zu holen. Es war auf jeden Fall eine coole Zeit und gerne wieder! ;)
Und in 2 Tagen wird uns dann auch F. (m) verlassen. Die 3 Muskeltiere werden getrennt. Aber die Legende lebt weiter!
Achso was noch erwähnt werden muss ist, dass F. (m) in Tschechien schon wieder einen Platten hatte. Da wir eine Wette am Laufen hatten hat er allerdings neben der Reparatur noch eine Wadenmassage erhalten.
Vor Kurzem haben wir einen Pausetag an einem kleinen See gemacht und den ganzen Tag nur abgehangen. F. hat ein Totem geschnitzt, wir haben in der Hängematte gechilled und sehr viel gegessen. Es war sehr lustig aber nach einem Tag hat es uns wieder im Arsch gekitzelt und wir sind weiter rumgeradelt.
Mit dem Wetter hatten wir bisher mega Glück (ab morgen soll es allerdings mal etwas regnen), wir haben uns zu dritt eingegrooved (heute mal ausgenommen) und wir kommen Polen immer näher. Da soll es nämlich als nächstes hingehen.
Aber heute war ein verrückter Tag!
Alles hat damit angefangen, dass wir beschlossen haben, früh aufzustehen und kein großes Frühstück zu uns zu nehmen, sondern das Essen à la Benno-Style zu machen. Was das heißt? Das heißt, dass man morgens nichts isst und sich dann bis zum Mittag immer wieder eine Handvoll Nüsse reinzieht und damit über den Vormittag kommt. Und dann gibt es mittags etwas Warmes zu essen. Benno war von dem Konzept eher weniger überzeugt - vielleicht wusste er was passieren wird.
Bisher haben F. und Marie immer so gelebt, dass morgens ein Frühstück ein wichtiger Bestandteil des Tages war. Aber da Benno sich bisher dahingehend immer wieder angepasst hat (und sein Müsli in sich reingezwängt hat), wollten sich die beiden anderen nun auch mal anpassen und ein neuen Essensrhythmus ausprobieren. Am Anfang hat das noch einigermaßen gut funktioniert (F. hat sich morgens eine Viertelpackung Haferflocken reingekippt, Marie hat ein paar Müsliriegel und Bananen gefuttert), aber im Laufe des Vormittages wurde die Stimmung immer schlechter und das „hangry-Gefühl“ machte sich breit. Das hat dann auch erstmal angehalten und eine Weile und ein paar Essen/Bier gedauert, bis es vorbei war.
Schließlich haben wir Pause gemacht, viel gegessen und sind auf einem Campingplatz gelandet, wo der Besitzer in einem kleinen „Rezeptions“-Räumchen sitzt, ein bisschen aussieht wie Udo Lindenberg. Unterhalten konnte man sich ein bisschen auf Deutsch mit ihm, obwohl er offenbar nicht wusste, dass er deutsch redet, weil er uns danach gefragt hat, ob wir aus England kommen oder woher eigentlich. Aber immerhin hat er uns dann noch eine Karte der Umgebung auf den Tisch gelegt, mit den Armen gefuchtelt und uns so wohl sagen wollen, dass das eine schöne Ecke hier ist und dass es noch ein paar Sachen hier zu entdecken gibt. Zum Beispiel ein Angelplatz für Menschen mit Behinderung und eine Sommerrodelbahn.
Da wir nur noch ca. 5€ CZ-Money haben ist der Tag gerettet da wir das Bier auch mit Euros zahlen können.
Inzwischen haben wir schon fast alle Klamotten angehabt, die wir dabeihaben und fast alle Gegenstände (bis auf die Ersatzteile und manche Reparaturwerkzeuge) gebraucht. Nur unser E-book Reader, der ist vor dem ersten Einsatz leider schon kaputtgegangen. Wahrscheinlich, weil Marie ihn in der Lenkertasche verstaut hatte und er dort immer wieder gegen die Halterung geknallt ist. Paradoxerweise wurde er extra dahin verstaut, damit er nicht kaputtgeht. Und dann – zack – Display gebrochen. Shit. Mal sehen wie lange sich Benno noch ärgern wird.
Wir sind jetzt seit einem Monat unterwegs und es kommt uns total kurz und total lang vor. Kurz, weil die Zeit so schnell vergeht und lang, weil schon so viel passiert ist.
Duschen:
Bisher haben wir fast jeden Abend geduscht (den Duschsack lassen wir uns abends meist auffüllen von netten Menschen oder im Restaurant), im See oder Fluss gebadet. Einmal war das Wasser, das der nette Tscheche reingefüllt hat, so heiß, dass wir fast nicht drunter stehen konnten.
Unter einer richtigen Dusche stand Benno 4x und Marie 5x in dem letzten Monat.
Übernachtung: Übernachtet haben wir bisher 3 Nächte drinnen (in Dresden), ansonsten immer draußen. Einmal auf dem Balkon, 2 Nächte im Baumhaus und sonst im Zelt.
Kosten: Aktuell liegen unsere Ausgaben für einen Monat bei knapp über 1000 Euro für uns 2 mit Lebensmitteln, Luxus, Transport, Übernachtung, Neuanschaffungen/Reparaturen, etc.
Und wir haben überraschenderweise erst einmal eine Waschmaschine verwendet. Handwäsche ist echt anstrengend, aber die Sachen werden auch sauber ähm wieder tragbar.
Und noch ein paar Eindrücke von Tschechien:
- Jeder Haushalt, der was auf sich hält, hat einen Pool im Garten (auch wenn das Haus noch gar nicht fertig gebaut ist – der Pool steht)
- Es gibt unendliche Weiten, viele Flüsse und Seen - Der Sommer ist sehr mild (laut Wikipedia Durchschnittstemperatur im Juli bei ca. 18°C), hätte man auch mal früher nachschauen können… - Die Tschechen haben auch Frühaufsteher (haben wir gemerkt an den Bauern, als auch an den Anglern.) - Es gibt ein echt gut ausgebautes Fahrradnetz, aber nur eine Handvoll Fahrradreisende - Das Bankensystem ist sehr verwirrend – wenn man eine braucht als Pauseplatz, findet man keine oder nur unbequeme und dann kommt plötzlich alle 10 Meter eine schöne Bank mit Rückenlehne und Tisch nach der anderen. Auf unseren Open Android Karten für Deutschland waren alle Bänke perfekt ausgeschildert – jetzt geht das Abenteuer los. - die Leute sagen „Ahoi“ für „Hallo“ und „Tschüss“ – man fühlt sich fast wie in einem Piratenfilm - hier wird zu jedem Essen Bier getrunken, am liebsten Pilsner Urquell
Anbei noch ein wenig mehr Eindrücke in Bildern und Videos:
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