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Transnistrien (offiziel Pridnestrowische Moldauische Republik, kurz: Pridnestrowien oder PMR)

  • B&M
  • 3. Aug. 2019
  • 4 Min. Lesezeit

Wir sind in einem Land, das es gar nicht gibt. Auf jeden Fall ist es nicht bei Google Maps eingezeichnet und wird international nicht anerkannt. Verrückt. Und nein, es ist nicht Transsilvanien, wo Dracula lebt (zumindest haben wir ihn gestern Nacht nicht gesehen), sondern Transnistrien.

Vielleicht als kurze Erklärung: Wir sind hier nach Moldawien eingereist, weil wir von dem Land noch nie gehört hatten und wollten uns das selbst mal anschauen. Ein kleines, süßes Land, in dem viel Obst angebaut wird. Aber über Moldawien haben wir ja schon ein bisschen geschrieben. Und dann finden wir heraus, dass es in dem kleinen Land noch ein weiteres, noch kleineres Land gibt, das sich nach dem Zerfall der Sowjetunion abgespalten hat und nun eigene Grenzen und eine eigene Währung hat. Wen das alles noch mehr interessiert (uns hat es dann echt gepackt), kann sich gerne mal den Wikipedia-Artikel durchlesen. Für alle anderen die wichtigsten/ witzigsten Fakten in Kürze:

- beim Grenzübertritt steht direkt mal ein fetter Panzer (nicht mehr in Benutzung), in der Hauptstadt dann noch weitere Panzer so hier und da

- zudem gibt es viele Statuen von berühmten Russen und ehemaligen wichtigen Politikern der Sowjetunion

- insgesamt hat man das Gefühl, dass alles pompöser ist als in Moldawien und die Frauen sind fast alle im Kleid oder zumindest sehr stylisch unterwegs

- die Leute hier waren insgesamt sehr nett und freundlich, die Straßen sind größtenteils asphaltiert und die Badeseen umsonst

- die Währung ist nur schwer zurückzutauschen und es ist die einzige Währung der Welt, in der die Münzen aus Kunststoff und nicht aus Metall sind

- Benno hat irgendwo gelesen, dass man dafür mit einem transnistrischen Pass keine internationale Grenze überqueren kann

- es hat sich auf jeden Fall gelohnt, vor der Reise die russischen Buchstaben zu lernen. Hier ist alles voll davon

- auch die Länder hier drum herum bezeichnen dieses Land noch als „Rest der Sowjetunion“, manch einer erklärt die Leute hier für verrückt, aber so weit wollen wir nicht gehen

- Fußball ist der meist gespielte Sport, der beste Club hier ist in der moldawischen Liga immer wieder Meister (irgendwie unfair, wo die doch ein eigenes Land sind. Aber da auch Moldawien das nicht anerkennt, dürfen sie weiterhin in der moldawischen Liga spielen).

- dem Sheriff (das größte Unternehmen des Landes) gehört hier fast alles. Supermärkte, Tankstellen, Bauunternehmen und das Mobilfunknetz. Da bleibt es nicht aus, dass er Sheriff auch einen großen politischen Einfluss hat.

Insgesamt haben wir 1,5 Tage hier verbracht und waren dann aber schon an der Grenze (ist halt echt nicht so groß das Land hier). An der Grenze durften wir allerdings nicht ausreisen, weil es keine internationale Grenze war. Übertritt nur für Moldawier oder Transnistrier. Also ab zur nächsten Grenze. Auf dem Weg dahin super schönen Badesee (gratis J) gefunden und Hängematte auf- und dort abgehangen. Auch nicht schlecht.

Und Marie hat sich hier zum 2. (3., aber das eine Mal war es eigentlich nur ein Umfaller) Mal mit dem Fahrrad hingelegt. In einer Kurve auf Sand, der tiefer war, als er aussah. Schürfwunden an Hand und Knie, da sie ausnahmsweise mal keine Fahrradhandschuhe angehabt hat.


Fotos:

So, wir haben auch wieder ein paar Fotos in das Album hinzugefügt. Es gibt welche vom Sheriff, von einem Panzer und eins nach meinem Sturz.


Dann noch ein paar weitere Fotos, die aus den letzten Tagen ganz aktuell sind, also wo wir dann wieder in der Ukraine gefahren sind. Da haben wir zum einen super netten Polizisten getroffen, der uns beschützen wollte und uns daher zum Übernachten zu sich nach Hause eingeladen hat, um dort im Innenhof im Zelt zu schlafen. Wir haben ihn mit seiner Frau dann in unser "Zuhause" eingeladen (das ist das Bild mit den 4 Leuten im Zelt). Zuvor haben wir noch das erste Mal auf der Reise auf Feuer gekocht und haben uns mit ihm und seinem Kumpel unterhalten (ein anderes von den Fotos). Dann gibt es noch ein Foto von Marie und 2 Leuten, die rumstehen. Das waren 2 weitere Radreisende (das 2. Pärchen, das wir bisher getroffen haben) und die uns direkt zum Frühstück eingeladen haben. Es gab Bulgur mit Linsen, Käse und zerbröselten Keksen und Erdnussbutter, einfach zusammengemischt. Lecker (sogar Benno hat es geschmeckt).

Dann noch ein Foto, wie Marie Müll aufsammelt (wir versuchen, unseren Schlafplatz immer so schön oder noch schöner als zuvor wieder zu verlassen).

Und ein Bild von Marie und Alex, unserem Gastgeber hier in Odessa, der uns weitere Routenvorschläge gegeben hat, unter anderem hat er uns empfohlen, durch Afghanistan zu fahren. Mal schauen, was wir dann tatsächlich machen.

Und leider hat er keine Waschmaschine (wovon wir insgeheim ausgegangen sind), daher noch ein Bild, wie wir unsere Wäsche gewaschen haben.

Ach ja, und ein Foto gibt es noch von den Sachen, die wir wieder zurückschicken wollen. Die wir bis jetzt nicht oder zu wenig gebraucht haben und uns von ihnen erleichtern. Und Marie dachte, dass das Ausmisten irgendwann mal ein Ende hat...


So, jetzt wisst ihr über alles Bescheid. Viel Spaß beim Fotos gucken!


PS: Danke an I. und M., die die Nachrichtenfunktion dieser Webseite gefunden und erfolgreich benutzt haben. Wir haben uns mega gefreut!



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Benno und Marie

the cycling dreamteam on tour :)

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