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On Tour in Frankreich

  • B&M
  • 17. Sept. 2020
  • 4 Min. Lesezeit

Heute habe Ich die Ehre einen Gastbeitrag zu schreiben. Denn Ich habe auch die Ehre, Marie und Benno für vier Wochen auf ihrer Reise durch Frankreich zu begleiten. Erstgenannte steht grade mit den Füßen im Bach, Benno sucht seine Unterhose.

Nach unserem heutigen Start hatten wir das Gefühl, wir hätten etwas vergessen. Oder jemanden? Eigentlich waren wir zu viert. Seit acht Tagen gemeinsam unterwegs. Bis Christian uns heute in den kalten Morgenstunden verlassen hat.

Getroffen haben wir vier uns kurz hinter Nancy, fühlt sich an als sei es eine Ewigkeit her. Liegen auch schon 400km und 5.328hm hinter uns.

Mit drei Profi’s on Tour fährt es sich wirklich gut. B. hatte mich vorab mit einer Packliste/ Gedankensammlung schonmal eingestimmt. Die Mail und die Liste waren lang, am Ende war es seiner Meinung nach aber doch egal, ich könnte auch bestimmt gut ohne Zeug oder jegliche Vorbereitung losfahren. Hab Ich zum Glück nicht gemacht.

Am wichtigsten war wohl der Umbau der Schaltung um leichtere Gänge zu haben. Denn es geht auf und ab. Stimmungstechnisch aber eigentlich nur auf. Die Wege schlängeln sich schön durch die Hügel, in den Vogesen auf der Route de Crete ging es einmal ordentlich rauf, hat sich gelohnt – oben wartet ein schöner Schlafplatz. Ganz nach Bennos Geschmack: auf Beton, unterm Dach, direkt an der Straße. Klingt viel schlimmer als es ist. Die Sonne ging dort am Col de la Schlucht genau beim Abendessen unter. Und warm wars da drinnen nachts auch.

Die meisten Schlafplätze aber waren – ganz wichtig: mit Bank, und am Wasser. In der Regel auch ohne Kläranlagen flussaufwärts.

Mit vier Köpfen unterwegs passieren viele spannende Sachen, die zwei Brüder bringen Ihre ganz eigene Dynamik mit, aber – nein, ohne aber: wir haben Spaß.

M. sammelt fleißig – gerne illegal – Früchte, wir fahren wirklich zur perfekten Jahreszeit. Wir haben schon überlegt ihr einen Kängurubeutel anzunähen. B. liebt es seine Abenteuerrouten beim Navigieren zum Besten zu geben, vor Allem wenn ‚wir ja nicht so viel Strecke vorhaben heute‘. C. hält sich beim Kochen gerne raus und bringt uns Langschläfer mit frühzeitigem Wasserkochen dazu schneller aus den Federn zu steigen. Mir wird immer alles Essen – es gibt immer reichlich - in die Taschen gepackt weil Ich viel zu leicht unterwegs bin – remember: Ich hab nur Bennos Liste befolgt.

So lange wir alle auf den Rädern saßen, weit weg von stressigen Städten waren und natürlich genug zu essen im Bauch hatten, lief alles glatt. Von der Zeit bisher hat das bis auf einen Nachmittag immer geklappt – gute Quote.

Ich bin beeindruckt von der einfachen und souveränen Schlafplatzsuche – die französische Polizei auch. Campieren auf einem öffentlichen Spielplatz – no problèm – kurz die Ausweise gecheckt, aber eh: den Müll mitnehmen. Ganz wichtig. Fand auch der Typ von der Stadtreinigung – und an die Mülltrennung denken. Logisch. Machen wir, wir nehmen alles mit – und noch mehr.

Grad wollte Ich ansetzen um vom Highlight der Woche zu schreiben...schwer zu beantworten. Wir stellen uns gegenseitig oft diese Fragen. Ganz beliebt sind auch Skalenfragen: Stimmungslage, Energielevel, auf einer Skala von 1-10.

Die Frage nach dem Highlight beantworten alle ein bisschen anders.

Die vorletzte Nacht, nachdem es auf unserer Fahrt gen Süden immer wärmer geworden ist, hat C. es geschafft uns alle dazu zu bringen unter freiem Himmel zu übernachten. Neben den Sternschnuppen, Käfern im Ohr und dem schnaubenden Pferd im Hintergrund waren vor Allem abgefahrene Fragen zum Einschlafen was sehr Besonderes.

Der letzte Abend endete – nach der stressigen Stadttour für Fahrradreparaturen und Liegemattenorganisationen – auf einer Kuhwiese. Schöner Platz mit Privatstrand und Schatten. War halt leider auch der Privatstrand der Kühe. Und der Wald hinter uns sah aus wie deren Nachlager. So sind wir besser nach dem Essen nochmal umgezogen – für die einen von uns ein Spaß, für andere unheimlich oder unspektakulär – die Kuhherde durch die wir mit Kopflampen und voll bepackten Rädern durch sind war da ähnlich heterogen gestimmt.

Ganz Besonders war auch unser Abenteuerweg zu einer Freundin von M&B – gelernt haben wir, sich nicht auf Google Maps zu verlassen und, dass wir unsere Räder richtig gut über abgeholzte Wälder und steile Schotterstraßen schieben oder über Dornenbüsche heben können. Trotzdem sind wir gut gestimmt in den eiskalten See beim Häuschen gesprungen. Und bei Grillabend am Feuer und ein paar Fläschchen Wein haben wir über die Aktion vor Allem noch gelacht.

Nur eine Woche und so viel passiert. Ich hab schon ewig geschrieben und lass die beiden gerade sowohl Abendessen als auch Frühstück zubereiten – an unserem Platz heute stehen die Kühe im Stall. Kann also nichts mehr schiefgehen.

Mal sehen wie viele genervte Französische Autofahrer uns auf unserem Weg Richtung Spanien noch anhupen weil wir nebeneinander fahren – egal machen wir halt Abenteuerwege.

Über die Autorin:

Janne van der Velde

Janne van der Velde, wie der Name schon verrät, ist Tochter ihrer Niederländischen Mutter (Annette van der Velde), welche am 2ten Weihnachtstag 1993 mit ihrem Mann (Johannes Schnurr), den Samen für dieses Wunder einer Frau einpflanzte. Seit 1994 verweilt Janne auf dieser Welt. Beide Elternteile sind Pädagogen und trotz allem haben diese geschafft Janne eine sehr glückliche Kindheit zu bieten. Neben den Eltern ist die Autorin unter dem Einfluss ihrer zwei größeren Brüder aufgewachsen. Aufgewachsen am Niederrhein besuchte sie erfolgreich das Gymnasium. Vorm Studium hat sie noch ein Jahr in Australien im Rahmen von Work&Travel unter anderem Kängurus gehackt. Das Studium der Pharmazie in Innsbruck hat sie nach 6 Semestern erfolglos abgebrochen, weil sie behauptet, dass es nicht das Richtige für sie war. Nun hat sie seit kurzem den Bachelor in „Ernährungsmanagement und Diätetik“ in der Tasche. Mit ihrem aktuell 26 Jahren wirkt sie sehr reif und stabil im Leben, was eventuell an den nicht oft wechselnden Beziehungen mit älteren Männer liegt. Mitte 2020 konnten Benno und Marie Janne überzeugen ihren Jobanfang mit einem längeren Urlaub zu beginnen und mit auf Radreise zu gehen. Es scheint bis dato sehr gut zu funktionieren. Benno bezeichnet Maries ehemalige Mitbewohnerin als die unkomplizierteste Frau - ever. Nach der Radreise wird Janne ihren Job als Biohofladenteilzeitkraft auf 16h pro Woche weiterführen und hoffentlich mehr Texte veröffentlichen und bald nochmal langen Urlaub mit uns machen.

Naja wir haben ziemlich viel Spaß zusammen und nun geht es mit Fabse in einer neuen 4er-Kombi noch weiter.




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Benno und Marie

the cycling dreamteam on tour :)

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