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"Das Comeback" - Wir kommen zurück und radeln wieder los

  • B&M
  • 25. Aug. 2020
  • 12 Min. Lesezeit

Puh,...einiges an Videos und Text:




Wir verbringen knapp zwei Wochen in Freiburg bei Bennos Bruder – an das Leben mit einer ausgestatteten Küche und warmem Wasser aus den verzauberten Wasserhähnen gewöhnen wir uns – es gibt weiterhin viel zu entdecken – nach einiger Zeit starren wir nicht mehr jedem Vorbeifahrenden nach – alles und jeder wirkt so professionell – die all umgebende Perfektion ist gewöhnungsbedürftig – alles ist vorhanden und verfügbar – aber so langsam wird dieser Zustand wieder normaler für uns – wir fahren mit den Fahrrädern und der Bahn zum Titisee, um eine Freundin aus Bennos Jugendzeit zu treffen – wir gehen gemeinsam wandern und haben, trotz vieler Jahre kaum Kontakt, direkt wieder tolle, interessante und tiefsinnige Gespräche – mit den Bikes fahren wir zurück nach Freiburg – der Weg geht überwiegend bergab – die Landschaft und die Dörfer sehen aus wie aus einer Phantasielandschaft oder einer Simulation – jeder und alles ist so perfekt – die Radfahrer, die uns entgegenkommen, der Landwirt, die Wanderer, der Straßenbauer und die Obstverkäufer - alle sehen so fachgerecht aus, als wenn sie auf dem Arbeitsweg zu einem Fotoshooting einer Fachzeitschrift wären – weiterhin staunend fahren wir in Richtung Freiburg zu einer Grillparty – einige Zeit vorher hat Benno bereits mehrfach Grillgerüche aufgeschnappt – der drei Monate alte Veganer plant an diesem Abend eine Ausnahme zu machen – auf Grillpartys gibt es eh immer zu viel Fleisch und wenn jemand etwas anbieten sollte, dann wird es nicht abgelehnt – soweit der Plan – kurz bevor wir ankommen kommt uns eine ältere Frau entgegen – der Weg ist breit, bestimmt 4m – die Frau drückt sich gegen die Hecke und ruft uns zu “Bitte, bitte Abstand halten!” – wird gemacht – aber schon krass, wie ängstlich diese Frau sein muss – wenn die wüsste, wo wir her kommen, wäre sie wahrscheinlich durch die Hecke gesprungen – angekommen auf der Grillparty befinden wir uns wieder in einer anderen Welt – die Freiburger sind schon ein anderes Volk – alle haben nur veganes oder vegetarisches Grillgut dabei – so bleibt die Ernährung vegan – aber es gibt vegane Burgerpatties von Lidl – veganes Junkfood, die Konsistenz und der Geschmack stillt Bennos Fleischlust zu 99% - krasses Zeuch, gerne mal ausprobieren (vegane Burger Lidl) – teils angetrunken vom Tannenzäpfle radeln wir durch die Mittsommernacht mit Bennos Bruder, Schwägerin und Nichte nach Hause, um dort noch ein paar Tage zu verbringen – die kleine 9 Monate alte Charlize ist wirklich süß, aktiv und lustig – wir haben viel Spaß gemeinsam … und dann fing sie an zu zahnen – Elternsein ist schon ein krasser Job – nach 12 Tagen als Teil der Freiburger Familie fahren wir weiter – wir haben einen Zeitplan – der Rahmen wird von Maries Arbeitstagen vorgegeben, an denen sie Internet und einen kleinen Platz zum Telefonieren braucht – wir starten also am 24.07. von Freiburg mit einem konkreten Plan, um am 17.07. in Köln zu sein – so organisiert oder verplant waren wir schon lange nicht mehr – es sind nur ca. 120 km zu unserer nächsten häuslichen Übernachtungsmöglichkeit - als wir am ersten Abend unser Zelt an einem schönen Platz unter einem Baum in der Nähe eines Flusses, wo wir noch ein Bad nehmen, aufbauen fühlen wir uns endlich wieder zu Hause – endlich wieder zurück in unserem “Fahrradfahr-Nomadenleben” – auf dem Weg kommen wir mit ein paar deutschen Schwarzwäldern ins Gespräch – alle wirklich sehr nett und interessiert – eine hat ein Plakat mit einer großen „60“ vor der Haustür und erzählt uns, dass es eine Tradition ist, dass bei runden Geburtstagen die Freunde um Mitternacht vorbeikommen und für die jeweiligen Jahrzehnte Gewehrschüsse in die Luft feuern – verrückte Traditionen hier in Deutschland – nach drei Fahrradfahrtagen durch den bergigen und wunderschönen Schwarzwald sind wir platt und kommen bei Martina und Gerd an – siehe Fotos Georgien - das deutsche Abenteuerpärchen hatten wir auf der Fähre nach Georgien kennengelernt und dann in Georgien noch einmal kurz auf der Straße getroffen – eine Bekanntschaft aus der, nach einem wunderschönen Abend im Garten und vielen netten und interessanten Gesprächen, nun eine Freundschaft geworden ist – Gerd begleitet uns am nächsten Morgen noch ein großes Stückchen bergab mit dem Fahrrad – kein E-Bike (wie seine Frau und auch Benno versuchen ihm eins aufzuschwatzen) – er muss den kompletten Weg später wieder bergauf fahren – ob wir, wenn wir irgendwann körperlich nicht mehr zu 100% können, auf das “Schwebe-Hooverboard” verzichten werden, das es bis dahin bestimmt statt E-Bikes zu erwerben gibt? - naja, anscheinend hat er es aber doch zurückgeschafft – so geht es nur eine Tagesetappe weiter zu unserem nächsten Zwischenstopp – wir treffen drei weitere Freunde am Bahnhof – verteilen aus Versehen ungewollte Umarmungen – die Corona-Regeln sind vor lauter Wiedersehensfreude in den Hintergrund getreten - und werden die letzten 40 km erneut in ein Zuhause eskortiert – GinTonic, Gingerbier und ein leckeres Abendessen nach einer warmen Dusche in einem Badezimmer mit zwei Waschbecken zeigen uns erneut die Annehmlichkeiten hier zu Lande auf – ein leckeres Abendessen gefolgt von Gesprächen im Kerzenlicht runden den Abend ab – am nächsten Morgen haben wir alle üble Stiche oder Ausschlag – wo dies genau herkommt, weiß keiner von uns – Ungeziefer im Haus? Bettwäsche? Haben wir es von draußen? Hmmm,... etwas unangenehm ist es unseren Gastgebern schon, wir nennen keine Namen – so etwas hatten wir auf der ganzen Reise nicht – vielleicht haben wir doch nicht ohne Grund unser unbenutztes Anti-Brumm von Deutschland mit dem Fahrrad nach Indien gefahren und dann wieder zurückgeflogen, um es nun doch in Gebrauch zu nehmen – Zecken, Mücken und sonstiges Ungeziefer scheint es hier zu geben – Wie sieht es eigentlich mit Malaria in DE aus? – trotz undefinierten, noch drei Tage übel juckendem Ausschlag, Stichen oder Krätze war die Gastfreundschaft und die Zeit mit Florence und Christoph sehr toll und wir kommen gerne wieder – generell fällt uns auf, wie höflich und gastfreundlich die Deutschen doch sind – wir werden oft angegrinst und gegrüßt – wir grinsen ja auch viel und genießen es mit den fremden, gleichsprachigen Deutschen ins Gespräch zu kommen – sind doch gar nicht so schlimm die Deutschen, bzw. die Schwaben – auch Florence und Christoph begleiten uns noch eine ganze Weile auf dem Weg zu Maries Eltern – wir fahren an einem Sonntag durch Stuttgart City – Fahrradwege, Baustellen und nette Parks – die Scherben einer halb zersplitterten Glasflasche zerspringen unter Maries Reifen – immer noch kein Platten – das Wiedersehen mit Maries Eltern wird gefeiert – Maries Mama hat Marie noch nie so lange am Stück nicht gesehen – knapp 15 Monate – da sind die Luftschlangen, die uns entgegengepustet werden, schon gerechtfertigt – auch hier bleiben wir vier Nächte – die Frauen arbeiten halbtags und Benno und sein Schwiegervater genießen die Pension – an einem Nachmittag radeln wir zu viert die Umgebung ab – wir mit Fahrradhelm – unsere zwei risikobereiten Gastgeber, die gestern noch diesbezüglich ohne Erfolg auf ihren Sohn eingeredet haben, ohne Helm – mit vielen kleinen Geschichten vorbei an ehemaligen Schulen, Kindergärten, dem Hochzeitsplatz und berühmten Grabstätten – ganz schöne Rennfahrer sind die zwei 60-Jähigen – insbesondere Peter, the adventure(rer), ohne E-Bike, ist am Berg kaum einzuholen – am nächsten Tag ist er allerdings etwas ruhiger als sonst – Marie genießt die Zeit mit den Eltern besonders – und dann geht es ab nach Karlsruhe – das neue Liebes- und Lebenspaar Felix und Wiebke besuchen – wieder einmal erleben wir die wirklich bemerkenswerte deutsche Gastfreundschaft – interessante Gespräche über die Entdeckung der Liebe folgen – Benno geht mit Felix im Park nebenan auf einem kreativen Frisbee-Golfparcour golfen – abends noch ins Karlsruher „Gummibärchen“-Frisbeetraining – bekannte Gesichter – bekannte Abläufe – am nächsten Morgen langvergessener Muskelkater – Bennos hochangesehener ehemaliger Guts-Nationaltrainer Kraut begleitet uns am nächsten Morgen mit starkem Rückenwind nach Speyer zu einem Frisbee-Freund – wir lernen sein Privatleben und auch seine langjährige uns bisher unbekannte Freundin kennen – auch hier erleben wir erneut eine Gastfreundschaft, die fast mit den Iranern mithalten kann – am nächsten Morgen geht es schon wieder weiter – weiter mit Rückenwind und immer noch Muskelkater vom vorherigen Scheibensport radeln wir 70 km bis nach Viernheim (bei Mannheim) – auf ausgeschilderten Fahrradwegen geht es im Zick-Zack über Felder und Obstplantagen – wir sehen einen Zettel der anfängt mit “An die deutschen Erdbeerpflücker, wir sind bei den Kirschen...” – scheint was Besonderes zu sein, dass jetzt Deutsche auch Erdbeeren pflücken können – wir kommen bei Maries Bruder, bzw. seiner Familie an – drei Nichten im Alter von 4 bis 8 Jahren erwarten uns bereits mit einem selbstgebastelten Schild an der Haustür – einiges an Aktion geht hier ab – trotz heimlicher Nagellack-Session der 4-Jährigen, bei der nicht nur die Nägel angemalt wurden, einigen Schreiattacken und einem Horrornachbarstreit genießen wir die zwei Übernachtungen sehr – die Gastfreundschaft der Deutschen setzt sich auch hier in Hessen weiter fort - nun steht die längste Fahrt am Stück an – wir freuen uns sehr auf die anstehenden 160 km bis nach Hachenburg (Westerwald) – vielleicht kommt hier während der großzügig angesetzten vier Tage der Herzschlag des „Fahrradfahr-Nomadenlebens“ wieder etwas mehr in Richtung Normalpuls – es ist schön wieder auf dem Rad unterwegs zu sein – wir übernachten in der Nähe vom Frankfurt Flughafen – wir schieben die Fahrräder so durch den Wald, dass wir nicht an dem „Verboten-Schild“ vom Zeltlagerplatzverein vorbeikommen – trotz Fluglärm genießen wir die Abendsonne – fast hätten wir an dem Abend noch spontan organisiert bekommen, am nächsten Tag drei weitere Freunde in Mainz oder Frankfurt zu treffen – naja, aufgrund von Arbeit, Terminen und Umweg für uns bleibt diese spontane Idee doch erfolglos – am dritten Tag fahren wir erneut knapp 70 km und erstaunliche 1450 Höhenmeter – einen Tag früher als geplant kommen wir bei Bennos Patentante in Hachenburg an – hier verbringen wir eine Woche – Marie arbeitet ein wenig und Benno genießt es, in den Tag rein zu leben – anregende Gespräche, intensives und leckeres Kochen begleitet uns die gesamte Woche – vom 13-jährigen Cousin lernen wir einige Jugendwörter wie: „cornern“, „Habibi“, „cringe“, „Bot“ und „Keck“ – „Ehrenmann“ ist schon wieder out – wer sich für die Bedeutungen der Worte interessiert, kann sich gerne an uns wenden – es ist wunderschön, eine Woche intensive Zeit miteinander zu verbringen und das Anwesen ist ein Paradies – Fabse kommt vorbei – die Abfahrt wird aufgrund von Regen um einen Tag verschoben – wir treffen Hannes, Nora und Bennos Bruder Laurin in Hachenburg am Bahnhof – Bennos Patentante Susi hat sich noch schnell die Isomatte mit „Bikepacking-Style“ an den Lenker gemacht und kommt mit – krass die Alte – diese Spontanität ist beeindruckend – so eine Patentante wünscht sich jeder – wir fahren ca. 70 km und jeder quatscht mit jedem - es ist super viel los – abgefahren mit so vielen Leuten unterwegs zu sein – Marie hat kaum Zeit für Benno – Benno hat kaum Zeit für Marie – super ungewohnt, aber schön - abends kommen wir an unserem ehemals allerersten Schlafplatz an der Sieg an – ab ins Wasser und am Kiesstrand mit unseren Habibis cornern – Bernd und Roman schauen noch vorbei und bringen Bier mit – das Ordnungsamt schaut auch nochmal nach dem Rechten aber schätzt uns nach wenigen Minuten Gespräch als ordentliche Bürger ein und zieht weiter auf Gaunerjagd – angeheitert vom wunderschönen Tag und sonstigen Rauschmitteln starten wir einen Weitwurfwettkampf mit Steinen in die Sieg – als wir anfangen mit links zu werfen, werden viele Teilnehmer aufgrund von Lachflashs disqualifiziert – ein unvergesslicher Abend, ja fast schon eine Party – die restlichen 60 Km nach Köln sind recht städtisch und die Fahrradwege sind (weil es Sonntag ist) voll – in Köln haben wir die Wahl zwischen einer freien Wohnung von Freunden, die sich aktuell im Urlaub befinden oder bei einer 5-köpfigen Familie im Keller zu wohnen – wir wählen „unsere“ Familie – hier sind wir auch vor der Reise untergekommen und hier schließt sich der Kreis vorerst.

In Köln haben wir einen vollen Terminkalender – treffen extrem viele Leute und nehmen wieder am Frisbeesport teil. Alles ist wie immer, nur auch irgendwie ganz anders. Nach einigen Tagen merkt Marie, dass es einfach zu viele Eindrücke zu schnell nacheinander sind – so ging es ihr auch schon mal in Pakistan. Es ist krass zu sehen, mit was für einem Pensum unsere Freude hier ihr Leben führen. Wochenende mit Freizeitstress und unter der Woche volles Programm, dann zum Training und danach Bierchen am Fröbel oder Kiosk und weiter geht’s. Abgefahren, sehr ähnlich haben wir es früher auch gemacht. So nah, aber doch so fern ist dieses Leben. Benno trifft zum Grillabend seinen ehemaligen Chef mit zwei weiteren ehemaligen Arbeitskollegen – es ist wie eine Reise in die Vergangenheit – ein toller Abend mit vollem Tisch und alles, was man sich wünscht – sehr lustig und ein wenig hat es auch gekitzelt, in einen kleinen Arbeitsweltkosmos irgendwann wieder einzutreten – aber jetzt nicht :) Für eine Woche radeln wir nach Krefeld – Bennos Familie treffen – der Bruder mit Familie aus Freiburg kommt auch – Marie und er arbeiten und Benno macht so dies und das – mit Leichtgepäck geht es an einem Sonntag hin – aufgrund von einem Regenschauer suchen wir Schutz unter einem Eingangsdach von REWE – oh, das Tor zu den Mülltonnen ist auf – wir ärgern uns, nur jeweils zwei recht volle Taschen dabei zu haben – die Verpflegung für die nächste Woche ist so gut wie gesichert – richtig krass, was da in die Tonne wandert – Benno stellt fest, dass sonntags anscheinend der beste Tag ist, um Lebensmittel zu besorgen J – die Zeit bei Bennos Eltern ist intensiv und gemütlich – am ersten Abend sitzen wir lange zusammen und erzählen uns Geschichten aus unserer gemeinsamen Vergangenheit – bringen Ereignisse und Emotionen übereinander – es wird viel gelacht und auch geweint – schon `ne Hausnummer – da fallen alle Kinder ein – es gibt veganes Essen und alle Abläufe sind für eine Woche anders – naja, so hält man seine Eltern flexibel – es ist wunderschön zu spüren, dass sich alle freuen nochmal Zeit mit einander zu verbringen – eine Verbundenheit, die niemals enden wird.

Wieder Zwischenstopp in Köln – Abschied von unserer WG-Familie – da kullern wieder ein paar Tränchen – Abschiednehmen fällt immernoch nicht ganz leicht – Marie fährt mit der Bahn ihre beste Freundin im Norden besuchen und Benno geht mit seinen Jungs auf DiscGolf- Tour inklusive Wildzelten – Marie geht SUP-en und wird genötigt, einen Kopfstand auf dem Board zu machen – klappt sogar ohne ins Wasser zu fallen – cool – 20 min später fallen Marie und ihre Freundin ohne Fremdeinwirkung ins Wasser – wir beide treffen uns wieder am Sonntag in Hannover bei dem Pärchen, welches uns im Iran vor dem Sandsturm gerettet hat (Iran Slomo) – für Marie und Benno ist es komisch, so viel getrennt voneinander erlebt zu haben – die Zeit bei Timo und Hanna genießen wir sehr – gemütlich, super Essen und sehr gute Gespräche lassen das Wochenende wie im Fluge vergehen – wir wollen zurück trampen – der erste hat noch nie jemanden mitgenommen und freut sich über diese Premiere – die zweiten Kollegen, die wir kurz vor der A1 anquatschen haben `nen Checker-Auto und einige Tattoos und Muskeln – sie wirken nett und aufgeschlossen und wollen nach Bergisch Gladbach – passt, top! – wir steigen ein – kurz nochmal anhalten für `nen Kippchen und `ne Line – dann geht es ab auf die Autobahn – das Auto brummt und wir fahren mit 240 km/h Richtung Köln – (Risikointensität × Risikodauer = Gefahr) – die sind so schnell gefahren, dass die Zeit (Risikodauer), in der etwas hätte passieren können, sehr gering war - obwohl die Risikointensität größer war, war die Gefahr somit geringer – Marie überlegt trotzdem, ob sie ihren Perso an der Frau hat zur Personen- bzw. Leichenidentifizierung –

die zwei lustigen Burschen fahren sogar einen Umweg, um uns an unser Ziel zu bringen – war `nen Abenteuer und wir hatten alle Spaß – der eine mehr, die andere weniger – da wird die weitere Reise wohl ein Kinderspiel ;)


Wir müssen immer wieder erneut „Auf Wiedersehen“ zu unseren Freunden und Verwandten sagen. Es fällt uns schwer und es sind immer wieder emotionale Momente. Vor einem Jahr war es allerdings für beide Seiten noch schwieriger. Das damals noch sehr Ungewisse ist heute gewisser geworden. Unsere Freunde haben sich an ein Leben ohne Benno und Marie gewöhnt und Benno und Marie wissen, wie sich ein Leben auf Reisen ohne die Nähe zu Freunden und Verwandten anfühlt. Somit ist das damals noch sehr Unbekannte für alle greifbarer geworden und somit fällt der Abschied nur noch schwer anstatt sehr schwer. Manche Freunde sind allerdings sehr gut darin, ihre Emotionen zu zeigen, so teilen wir uns manchmal ein paar Tränchen.


Während der Zeit hier in Deutschland gibt es verschiedenste Gefühlsexplosionen. In Köln dann besonders – wir werden wieder mit dem Leben konfrontiert, das wir erstmal verlassen hatten. An der Oberfläche ist alles wie immer. Beim zweiten oder dritten Treffen merkt man dann, dass sich doch in allen unseren Leben einfach viel verändert hat. Spannend. Gleichzeitig werden wir ungeplant mit unserer Zukunft konfrontiert – wollen wir irgendwann hierher zurück? Nach Deutschland oder gar nach Köln? Was brauchen wir, um ein erfülltes Leben zu leben? Eine Stadt mit allen Möglichkeiten, nicht nur kulturell und überall mit Läden für alles, was man braucht, um die Ecke, sondern auch mit Freunden in Fußdistanz. Oder kann man sich selber und die Freunde überzeugen, aufs Land zu ziehen und dort ein schönes Haus zusammen zu kaufen? Und wann wird das sein? Wollen wir wieder Vollzeit arbeiten? Können es uns irgendwie nicht vorstellen. Wahrscheinlich Gewöhnungssache – davor ging es ja auch. Aber wollen wir uns daran gewöhnen? Krasser Luxus, alles nochmal neu überdenken und neu ordnen zu können. Mal schauen, was wir daraus machen…. Jetzt gerade sind wir noch bei Bennos Omas zu Besuch und radeln bald wieder aus Deutschland raus – 2 ½ Monate waren wir nun hier – es geht über Belgien nach Frankreich (wo wir Fabse, Janne und Bennos Bruder mitnehmen) und das zunächst gesetzte Etappenziel ist Spanien – weitere konkrete Pläne trauen wir der Welt aktuell nicht zu, hoffen aber trotzdem, dass der Weg über Marokko nach Afrika zum Jahreswechsel machbar sein wird.

Funfacts Germany:

- Es ist gefühlt mindestens so viel passiert wie in Pakistan und Indien zusammen - Marie hatte immer noch keinen Platten - „Achtung Straßenschäden“-Schilder wirken manchmal so, als wenn sich jemand ´nen Scherz erlaubt - Wir unterhalten uns in Deutschland viel über Aktien oder sonstige Optimierungen des Lebens - Die Flora und Fauna Deutschlands ist total beeindruckend („Oh wie schön ist Panama“) - Krass, wie viele Leute hier blond sind - Ein Jahr mit dem Fahrrad um die Welt und keine Probleme wie Diebstahl oder ähnliches, dann in DE und Benno lässt sich über Ebay Kleinanzeigen 200€ abzocken – Strafanzeige ist gestellt – mal sehen, ob da was bewirkt wird - Auf dem Weg von Köln nach Aachen hatten wir den stärksten Gegenwind bisher - In Deutschland sind die Menschen netter, offener und gastfreundlicher als es die meisten Deutschen einander zutrauen

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Benno und Marie

the cycling dreamteam on tour :)

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