Alles kommt anders – wie immer – die Welt steht Kopf
- B&M
- 20. März 2020
- 4 Min. Lesezeit
Es gibt wieder mal neues Material: Bennos Fahrradvorstellung(en) Ein Hördio – Ein Video zum Hören Und Indien Teil 2 in halber Spielfilmlänge – für alle, die viel Zeit und/oder Lust haben
Wir schlafen im Office der NGO – zwei Mal trainieren wir mit 30 Schülerinnen in einer staatlichen Schule – einmal spielen wir Frisbee mit Dorfkindern – es macht uns beiden sehr viel Spaß – insbesondere Marie – die NGO Angestellte, die das Training laut der Organisation eigentlich später weiter machen sollte, könnte enthusiastischer sein – um Fortschritte zu sehen und das Programm weiter auszubauen, entschließen wir uns, noch eine Woche länger zu bleiben – Marie hat einen Zahnarzt-Termin für Montag – wir chillen am Wochenende in der Stadt und in „unserem“ Büro – dann bekommen wir die Info, dass die Schulen geschlossen werden – echt schade, d.h. unser Training wird auch nicht stattfinden – die NGO schließt zudem das Büro und stellt auf Home office um – wir haben uns gerade mit den Nachbarn angefreundet – Benno kann leider nicht nachvollziehen, wieso auch wir das Büro schnellstmöglich verlassen sollen – Marie bekommt ihren Zahn gezogen und ihr geht es überraschend gut – einen Tag später müssen wir das Büro verlassen – über die Australier (das Pärchen, das die Schule in Nongstoin leitet) können wir einen Platz für unsere Fahrräder organisieren – schön, dass die zumindest erstmal untergebracht sind – für uns planen wir, im Wald zu übernachten – eigentlich mit zwei anderen Langzeit-Fahrradfahrern (Andys), die wir hier treffen – mit denen fahren wir also mit dem Taxi und unseren großen Rücksäcken zu den Wurzelbrücken – endlich mal wieder wandern und wild campen – die zwei haben allerdings kurzfristig den Plan geändert – doch nur einen Tagesausflug und abends zurück – echt harte Wanderung – 3700 Stufen – und genauso viele wieder zurück – beeindruckende Brücken und Wasserfall mit Schwimmbecken – ach, würden wir nur ein wenig bleiben können – zurück in der Stadt schlafen wir eine Nacht bei den zwei Jungs in einem verranzten Zimmer – die 2 haben Betten, wir schlafen auf dem Boden – wir hatten allerdings den bequemeren Platz, wie sich nachher rausstellt – die „Matratzen“ in den Betten waren aus Holz – Peter, ein Local hier (nicht der Abenteurer), hilft uns, wo er kann – er ist selber Fahrradfahrer – er besorgt für uns zwei über die „Local-Bicycle-Community“ einen Schlafplatz – dort beherbergt uns ein anderer Fahrradfahrer und seine Familie – die sind super lieb – wir schlafen im Schuppen – das Schwein nebenan schnarcht recht laut – der Hahn fängt um 4 Uhr morgens an zu krähen – wir genießen es, mit diesen Nebengeräuschen aufzuwachen – tausendmal besser als Hupen oder sonstiger Lärm – nichtsdestotrotz wollen wir gerne eine unabhängige Unterkunft besorgen – wir wollen keinem zur Last fallen – man fühlt die Anspannung in der Stadt – wir haben das Gefühl auf der Straße anders als sonst beäugt zu werden – vielleicht Paranoia, vielleicht aber auch nicht – andere Reisende in Indien erzählen ähnliche Geschichten – haben teils Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden – oder in einem Restaurant zu essen – vielleicht bleiben wir einfach erstmal ´ne Weile hier – Benno findet eine Wohnung für 4 Personen für 15€ die Nacht in der Stadt – wir ziehen hier mit Andy aus UK und Andy aus den USA für ein paar Tage ein und beobachten, was nun passiert – die Marktverkäufer sind weiterhin nett bis sehr nett zu uns – der Gastgeber beherbergt noch andere Ausländer, die hier gestrandet sind – ein bisschen Chaos mit Gesundheitszertifikat – vielleicht ist Maries Arztausweis und unser Fieberthermometer mal ganz hilfreich – bisher hat es zumindest ausgereicht – wir sollen ins Krankenhaus – dann doch nicht – wir sollen uns vor Ort bei der Ausländerbehörde melden – dann doch nicht – übernimmt anscheinend unser Host – die Stadt hier soll jetzt 3 Nächte am Stück „desinfiziert“ werden – ein Grund mehr, nicht rauszugehen – obwohl es sicherlich spannend wäre zu sehen, wie das funktionieren soll – am nächsten Tag finden wir gelbe Pfützen überall verteilt in der Stadt Indien stellt seit ca. 2 Wochen keine Visa mehr aus, zu dieser Zeit gab es 70 Corona Fälle. Aktuell gibt es 170 offizielle Fälle. Bis gestern kein Fall in Meghalaya – die „Grenze“ ins nächste Bundesland (Manipur) ist anscheinend seit ein paar Tagen geschlossen – es kommen immer wieder sehr schnell neue Infos – Indien stoppt ab dem 23.03. zunächst für eine Woche alle Internationale Flüge – schlechte Neuigkeiten, wenn jemand uns spontan besuchen wollte – die deutsche Botschaft in Indien startet eine Rückholaktion, bei der man sich seit heute registrieren kann – wir registrieren uns nicht – wir wollen nicht nach Deutschland – unsere Visa laufen am 15.04.2020 aus – Bennos Verlängerung ist seit einer Woche beantragt – Maries seit gestern – Antworten haben wir noch nicht – gestern hat der Präsident Modi für Sonntag landesweit zu einer freiwilligen Ausgangssperre von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr aufgerufen – wir werden wohl auf ihn hören – die angedachte Fahrradtour für morgen (Samstag) mit den Locals wurde abgesagt – „Doch nicht“, kriege ich gerade zugerufen – wir werden vielleicht nochmal wandern gehen und in einem Swimmingpool mit Wasserfall baden – vielleicht bleiben wir aber auch hier – es ist aktuell nicht die richtige Zeit, um Pläne zu schmieden – am erfolglosen Planen werden wir uns keinen Zahn ausbeißen
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