Adios & Ahoi
- B&M
- 15. Jan. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Vorab unsere Spanienzusammenschnitte: Spanien Teil 1 Spanien Teil 2
Auf der Insel angekommen – nach 1,5 Tagen auf der Fähre – Maries Magen ist auf jeden Fall leer – die Kloschüssel war voll – der weitere Plan auf der Insel? – existiert nicht wirklich – wir haben viele Kontakte angeschrieben – erstmal zu einem warmshowers Gastgeber – ein älteres Pärchen, das immer wieder mit Trikes in der Welt unterwegs ist – sehr nett – am 2.Tag treffen wir uns mit einem Freund eines Mitbewohners einer Freundin – Carlos hat voll den Plan, was auf der Insel abgeht – er zeigt uns eine selbstgemalte Karte mit Projekten auf der Insel – und will am nächsten Tag einen Dinghi-Segelkurs machen – perfekt – Benno kommt mit und sammelt ein bisschen Segelerfahrung – rockt direkt – Marie kontaktiert währenddessen einige der Projekte – wir fahren dann zu dem ersten, das sich meldet – eine Familie mit 3 Kindern, die in Höhlen leben – sehr basic – kein Strom, keine Toilette – wir schlafen in unserem Zelt – bei gutem Wetter ist es da echt cool – bei Regen.. geht so – die Verständigung ist erschwert – unsere Motivation Spanisch zu lernen steigt massiv – die Aufgaben für uns als freiwillige Helfer sind nicht ganz klar definiert – fühlt sich zwischendurch ziemlich planlos an – egal, wir machen das Beste draus – haben schöne 2 Wochen – dann kommt Besuch aus Deutschland – Bennos Bruder mit Familie – wir mieten ein AirBnB mit Toilette und Strom und 2 Schlafzimmern – sogar Pool und Sauna – krasser Luxus – auch mal schön – die genießen die Zeit – auch mit unserer Nichte – gehen tauchen und wandern – die Zeit vergeht ziemlich schnell – dann kommt noch mehr Besuch – Bennos Eltern – 2 Tage zu siebt – ein guter Freund „B.M.P.“ ruft an und äußert seine Bedenken über unsere geplante Trennung – sowas kostet Mut und ist ein Beweis für gute Freundschaft – vielen Dank für die offenen Worte! – dann wieder zu viert mit geänderter Konstellation – Benno macht Werbung für sich und sucht auf allen Kanälen nach einem Segelboot – Captain Coconut will sich noch nicht so richtig festlegen – ein Pole meldet sich – fährt mit einem großen Boot mit 10 Leuten bald los – könnte Benno wohl auch easy gegen Bezahlung mitnehmen – ist aber auch noch nicht so ganz konkret – Marie überlegt, wann sie die Insel verlassen will – Fahrradfahren will sie nicht mehr – vielleicht einfach mit Bennos Eltern zurückfliegen? – zwischenzeitlich Gespräche mit verschiedenen Instituten für Gestalttherapie – aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen – kommt aber langsam – es bleibt weiter spannend – die räumliche Trennung rückt immer näher – wir können es uns beide gar nicht vorstellen, wie das wohl sein wird – unvorstellbar, aber irgendwie auch kompromisslos – Bennos Vater äußert auch äußerst vorsichtig seine Bedenken bezüglich Bennos nicht vorhandenem Lebensplan – es scheint, als wäre Maries Vorgehen eher nachvollziehbar – es wird konkret – Marie bucht den Flieger – Benno sagt dem Polen zu und der Pole Benno – 1600€ für ca. 25 Tage auf dem Atlantik – Marie fliegt am 16.01. mit Bennos Eltern nach Deutschland – Benno wird irgendwann Ende Januar über Kap Verde nach Martinique segeln – die räumliche Trennung auf bestimmt unbestimmte Zeit steht fest – die Gefühle spielen verrückt – wir schauen uns tief in die Augen und können es nicht glauben – wir sind dankbar für alles, was wir aneinander haben, gehabt haben und haben werden – wir trennen unseren gemeinsamen Fahrradstand – Medikamente, Werkzeug, Camping-Equipment, Kulturbeutel und alles weitere wird sortiert und getrennt – klappt recht gut, auch ohne Rechtsbeistand – unsere Liebe ist so groß, dass wir den anderen ziehen lassen werden, wollen und können – können wir es wirklich? Das wissen wir jetzt noch nicht – wir werden es ausprobieren und uns reinfühlen – nach ca. 18 Monaten fast 24/7 wird die Trennung einiges an Leere hinterlassen – die Vorstellung der unbeschreiblichen Leere fühlt sich zum Verzweifeln an – beim Tippen dieser Worte laufen mir die Tränen über die Wangen – auch Marie laufen sie über die Wangen, als sie zur Kommasetzung nochmal drüberliest - alle Routinen, die wir gemeinsam hatten, werde ich in der Zukunft alleine erleben – wir haben viel gelacht, geteilt und erlebt – wie wird es sein, alles nicht mehr hautnah und direkt teilen zu können? – die tollen Gespräche während wir mit 4km/h Berge erklommen haben – jemand der mich offen und ehrlich reflektiert – das gemeinsame Lachen, Anlachen und Auslachen – alle Entscheidungen alleine zu treffen – das Gemüse selber zu schnibbeln – keine Zweisamkeit, keine warme liebevolle Marie in unserem Zelt – nur noch Alleinsamkeit – ich weiß es hört sich teils zu absolut an – aber es sind nun einmal Gedanken und Gefühle, die ich gewollt oder ungewollt in der aktuellen Situation in mir entstehen lasse – große Veränderung birgt Unbekanntes und Außergewöhnliches und kann Angst erzeugen – wir haben Angst, aber wir haben trotz allem den Mut, es so zu tun wie wir es jetzt tun werden – wir lassen unsere Angst nicht über unsere Zukunft entscheiden – sondern unser Vertrauen in uns und in die Zukunft. Welch ein schönes Schlusswort.
Hier noch das Livetracking vom Segelboot mit dem Benno wahrscheinlich weiterreisen wird.
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